Nach dem Absturz scheint nun der Wendepunkt erreicht zu sein

Nach dem Absturz scheint nun der Wendepunkt erreicht zu sein

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 229,5 Milliarden Euro in private und gewerbliche Immobilien investiert, was einem Rückgang von 30,3 Prozent bzw. 99,9 Milliarden Euro im Vergleich zu 2022 entspricht. Die Hochrechnung des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) basiert auf den Daten des Bundesministeriums für Finanzen zum Grunderwerbssteueraufkommen und zeigt jedoch, dass sich die Investitionen im Immobiliensektor im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres stabilisiert haben.

„Der Rückgang des Transaktionsvolumens scheint gestoppt zu sein, und eine positive Entwicklung bei den Investitionen in Immobilien zeichnet sich ab“, kommentiert IVD-Präsident Dirk Wohltorf. Nach einem 30-prozentigen Einbruch des Transaktionsvolumens, der sowohl auf rückläufige Transaktionszahlen als auch auf fallende Preise zurückzuführen ist, erwartet er eine leichte Belebung der Immobilienmärkte im Laufe des Jahres. Wohltorf prognostiziert, dass die Europäische Zentralbank im Jahresverlauf die Leitzinsen senken wird, was potenzielle Käufer wieder in den Markt locken könnte. Insbesondere junge Familien zeigen wieder vermehrtes Interesse an Kaufimmobilien, da sie aufgrund steigender Mieten keine langfristige Perspektive in Mietwohnungen sehen.

Wohltorf betont die Notwendigkeit von Impulsen, die Kaufinteressenten ermutigen sollen, sich für die bedeutendste Investition ihres Lebens zu entscheiden. Er schlägt vor, dass der Staat auf die Belastung von Käufern durch die Grunderwerbsteuer verzichten sollte, insbesondere wenn es um den Erwerb von Immobilien zur Selbstnutzung geht. Die aktuelle „Strafsteuer“ von bis zu 6,5 Prozent für die wichtigste Säule der Altersversorgung sei nicht zeitgemäß und sollte abgeschafft werden.

Betrachtet man die Bundesländer, so zeigt sich, dass das Transaktionsvolumen dort besonders rückläufig ist, wo es 2022 überdurchschnittlich gestiegen war, nämlich in den mittel- und ostdeutschen Bundesländern. Rheinland-Pfalz und das Saarland hingegen verzeichnen gegen den Trend Zuwächse im vergangenen Jahr.

Hinweis zur Ermittlungsmethode: Das Immobilientransaktionsvolumen umfasst sämtliche private und gewerbliche Immobilientransaktionen, für die Grunderwerbsteuer zu entrichten ist. Die Statistik bietet eine geeignete Möglichkeit, die jährlichen Immobilienumsätze zu erfassen, da die überwiegende Zahl der Transaktionen dieser besonderen Umsatzsteuer unterliegt. Ausnahmen bilden Fälle, in denen Erbschafts- und Schenkungssteuer anfallen sowie Share-Deals.

Quelle: IVD